G A N Z T A G E S S C H U L E
in verschränkter Form
Die GTS in verschränkter Form müsste als eigener Schultyp geführt werden, um das abwechselnde Lernen/Freizeit nachhaltiger organisieren zu können.
Sie ist daher von der herkömmlichen Schule bzw. Schule mit Nachmittagsbetreuung (offene Form der GTS) unbedingt zu unterscheiden.
Die verschränkte Ganztagesschule ist noch immer eine Besonderheit in der Bildungslandschaft. Dabei bieten sich gerade hier unglaublich viele Möglichkeiten ein BILDUNGSSYSTEM der ANDEREN ART zu LEBEN!
Die VS Leoben Göß ist so eine Schule …
Pädagogische Eckpunkte in der verschränkten Form:
1. Die GTS erfüllt keine familienersetzende Funktion – das ist und sollte auch Aufgabe der Eltern bleiben, beinhaltet jedoch eine familienergänzende Funktion. Die GTS leistet daher einen gesellschaftlichen Beitrag zur besseren Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf.
2. Die Ganztagsschule erfüllt aber auch sozialerzieherische Funktionen, da die Kinder meist geschwisterlos aufwachsen. Die GTS bietet daher verstärkt einen sozialen Kontaktraum, Möglichkeiten zum Rollenverständnis und Rollenerwerb, Vermittlung von Brauchtumspflege, kurz sie ist ein Ort der sozialen Verantwortung.
3. Die Erwartungen der Arbeits- und Berufswelt der Schulabgänger haben sich gewandelt, welche wiederum die inhaltlichen Bildungsanforderungen der Schule beeinflusst (Handlungs- und Sozialkompetenz).
Das erfordert ein Mehr an Zeit und Flexibilität, welche in einem Halbtagesbetrieb (auch offener Form der GTS- Nachmittagsbetreuung) nicht ausreichend vorhanden ist.
4. Zuletzt darf auch noch die Chancengleichheit für Schüler/innen aus sozial und ökonomisch benachteiligten Familien erwähnt werden, unter der Voraussetzung, dass genügend personelle Ressourcen vorhanden sind.
Folgende Bereiche werden an der VS Leoben-Göß besonders berücksichtigt:
Allgemeines:
Bewegungsangebote im Innen und Außenbereich
Bewegungsland STMK: Geräteturnen, Handball
Kinder gesund bewegen: Hopsi Hopper
Präsentation zu den verschiedenen Jahresschwerpunkten und im allgemeinen Unterricht
Brauchtumspflege
Musikschule Leoben
Schulgarten mit integriertem, offenen Klassenzimmer
· Soziales Lernen
Grundsätzlich erwarten wir Respekt und Wertschätzung gegenüber Natur und Mensch.
Erwerb von Konfliktlösungsstrategien
Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit
Übernahme von Eigenverantwortung
Entwicklung von Kontaktfähigkeit
· Persönlichkeitsbildung
Stärkung des Selbstvertrauens, des Selbstwertgefühls
Erkennen der eigenen Stärken und Schwächen
Umgang mit Gefühlen
Aufgabenbereich der Freizeitpädagoginnen
Heranführen der Schüler/innen zu einem sinnvollen FZ Verhalten und FZ Gestaltung
Förderung der Kreativität - experimentieren, musizieren, tanzen, zeichnen, basteln, präsentieren….
Förderung der Gemeinschaft – Brauchtumspflege (Feste u. Feiern),
Basare, backen, kochen, Tischkultur,
freies Spiel…..
Bestärken des Zusammenlebens und der Persönlichkeitsbildung
Leseförderung
Förderung des Gesundheitsbewusstseins
Motivation zur körperlichen Bewegung
Das Ziel der Freizeit ist die Erreichung einer ausgewogenen Balance zwischen sozialem Lernen, Toben, Spielen und Kreativität, um die sozialen Kompetenzen, sowie die Interessen und Begabungen der Schüler/innen zu fördern.
Kommunikation und Austausch zwischen Schulleitung, Klassenlehrerinnen und FZ Pädagoginnen:
An unserer Schule arbeiten, sowie vom Gesetzgeber verlangt, ausschließlich Freizeitpädagoginnen (keine Nachmittagsbetreuerinnen)
GTS Koordinatorin: Claudia Gutmann
Der Austausch findet in folgenden Punkten seinen Niederschlag:
1.) Besprechungen:
· Schulleitung – FZ Koordinator: 1x wöchentlich
· Schulleitung, FZ Pädagoginnen – 1x im Monat
· Klassenlehrerinnen, FZ Pädagoginnen – täglich
2.) Tägliches Übergabeprotokoll: Lehrer-FZ Pädagoginnen
(Vorfälle, besondere Abholzeiten, Mitteilungen der Eltern…..)
3.) Wochenplanung: FZ Pädagoginnen
4.) Mittagessen:
Lieferant: Jugend am Werk
· wöchentliche Auswahl aus 2 Menüs und einem glutenfreiem Menü
· sporadische Evaluierung, um auf Kinderwünsche besser eingehen zu können
Gegenstandsbezogene Lernzeit (GLZ):
Sie umfasst 5 Wochenstunden und wird immer von einer gleichen Lehrperson in derselben Gruppe (Klasse) abgehalten. In dieser wird der Ertrag der Unterrichtsarbeit gesichert und durch entsprechende Übung gefestigt (kein neuer Lehrstoff!).
Die GLZ Stunde kann auch, zum Unterschied zur offenen Form der GTS (Nachmittagsbetreuung) im Laufe des Vormittags abgehalten werden.
Die Pädagoginnen aus Unterricht, Lern- und Freizeit arbeiten zusammen im Team und stimmen die Angebote aufeinander ab.
An unserer Schule werden die Schüler/innen nachmittags meist in den kreativen bzw. sportlichen Fächern unterrichtet. So bleibt in der möglichen Konzentrationsphase der Kinder genügend Zeit zu üben und den Lernstoff zu festigen .
Lernbetreuung:
Die Freizeitpädagogen werden auch im Unterricht begleitend eingesetzt.
· bei großen Klassen in WE, Projektunterricht, ...
· Religion – Betreuung der oB- und Islamkinder oder Schüler/innen anderer Konfessionen
· Begleitung beim Eislaufen, Schwimmen, Projektveranstaltungen
Zurzeit vorhandene Infrastruktur für 4 GTS Gruppen (64 Schüler/innen)
1 Gruppenraum
1 Speiseraum mit Küchenblock und Vorraum
Gänge als Bewegungsräume
Festsaal und Turnsaal
Gewünschte Kooperation zwischen Pädagoginnen und Eltern
· Es kann nicht garantiert werden, dass alle schulischen Arbeitsaufträge von jedem Schüler/jeder Schülerin stets ordentlich erledigt werden kann. Nicht jedes Kind ist immer gleich aufnahme- und leistungsbereit (Tagesverfassung).
Die Eltern/Erziehungsberechtigten werden gebeten, sich diesbezüglich an die jeweiligen Absprachen mit den Klassenlehrerinnen zu halten (Klassenforum).
Durch das Interesse der Eltern an der Arbeit Ihres Kindes, erfahren diese zudem auch Wertschätzung und Interesse an ihrem schulischen Fortkommen.
Spezielle Einzelbetreuung (z.B: vermehrter Förderbedarf/Nachhilfe) sind jedoch aufgrund der vorgegebenen Tagesstruktur und der mangelnden Personalressourcen nicht leistbar.
Tätigkeiten wie Schuhschlaufen binden, Händewaschen nach dem WC-Gang oder Essen mit Messer und Gabel, sowie das Einpacken der Schultasche und Erledigen von Arbeitsaufträgen, sollten zuhause geübt werden.
Durch die Einbringung aller an Schule beteiligter Personen und durch die aktive Mitarbeit der Eltern am Schulleben kann dazu beigetragen werden, Schule in Bewegung zu bringen und nachhaltig zu verändern.
VDir. Melitta Streitmaier