MIKA-D – Information für Eltern und Erziehungsberechtigte in 22 Sprachen
Die Bildungsdirektion für Steiermark weist hiermit darauf hin, dass die Informationen zu MIKA-D für Eltern und Erziehungsberechtigte in Übersetzungen in 22 Sprachen unter folgendem Link zur Verfügung stehen:
https://www.iqs.gv.at/downloads/weitere-instrumente-des-iqs
Häufig gestellte Fragen betreffend Intention, Inhalt, Ablauf etc. der MIKA-D-Testungen werden in diesem Informationsblatt beantwortet.
Sozialemotionale Schulfähigkeit
Dies benennt einen Bereich, den man sehr schwer überprüfen kann.
Die Bewertung sozialer Fähigkeiten, das bedeutet die Fähigkeit Kontakte zu knüpfen, auf den anderen einzugehen, sich in eine Gruppe einfügen usw. ist sehr oft subjektiv, da die Maßstäbe der Beobachterin und ihre Beziehung zur beobachteten Person eine Rolle spielen.
Die besten Möglichkeiten diese Fähigkeiten zu erproben bietet die Familie im weitesten Sinne, denn in ihr sollten bis zum Schuleintritt - also über sechs Jahre - Grundsteine für Gruppenfähigkeit, emotionale Stabilität und Arbeitshaltung gelegt werden.
Nach sechs Jahren in einer neuen Umgebung (wie zB Kindergarten oder der Schule) neue Richtlinien zu schaffen bereitet dem Kind meistens derart große Schwierigkeiten, dass diese zum Stolperstein für die Schulanfängerin werden können.
Wenn sich das Kind schwer in eine Grupp einfügen kann und aufgestellte Regeln nicht befolgt, kann das auch (negative) Auswirkungen auf andere Fertigkeiten wie zB lesen und schreiben haben.
In diesem Fall muss man das Kind genau und angeleitet beobachten und mit viel Geduld einen Übungsweg bereitstellen. Dieser muss dann nicht nur in der Schule sondern auch im Elternhaus beschritten werden.
Emotionale Stabilität
Um gezielt lernen zu können, sollte das Kind emotional stabil sein, denn Angst beeinflusst erwiesenermaßen die Lernleistung.
Ein Kind kann aber nur dann stabil sein, wenn es - angenommen mit all seinen Stärken und Schwächen - Selbstvertrauen entwickelt.
So fällt es ihm leichter, über schwierige Situationen zu sprechen und sie zu meistern.
In der Gruppe oder Klasse sollte daher auch die Lehrerin oder Pädagogin verständnisvoll mit Fehlern umgehen und vor allem auch Gefühle zulassen - dann wird das Kind angstfrei an seine Aufgaben herangehen.
Konkret kann die Lehrerin im Unterricht Wortmaterial anbieten, das erlaubt, Gefühle richtig zu beschreiben und verbal auszudrücken.
Dies ist für uns ein wichtiger Bestandteil der täglichen Unterrichtsarbeit.
Wichtige Rahmenbedingungen
für die Arbeit des Kindes ...
… in der Familie |
… in der Schule |
Transparenz von Regeln |
Transparenz von Leistungsanforderung |
Kindgerechte Strukturierung des Tagesablaufes (keine Überforderung des Kindes, |
Gute Strukturierung des Unterrichts |
Dem Kind in der Familie genügend Zeit einräumen |
Zeitpläne und Unterrichtsvorhaben darlegen |
Für das Kind sichtbar machen, wann Eltern wirklich Zeit haben und gemeinsam diese Zeit einteilen und genießen |
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Bewertung nach individuellen Bezugsnormen und Gütemaßstäben - nicht Maßnahmen setzen, die für alle Kinder zur gleichen Zeit den gleichen Arbeitsauftrag erfordern. |
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen! |
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen! |
Geschwister sind verschieden - auch Eltern unterscheiden sich vom Können und von der Leistung der Kinder! |
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Situationen schaffen, in denen das Kind sowohl Freude als auch Trauer äußern und zeigen kann. |
Dem Kind Wortmaterial anbieten, mit dem es seine Gefühle verbal gut ausdrücken kann |
Erfolge der Kinder aufzeigen und gemeinsam darüber sprechen. |
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Schwächen der Kinder nicht immer aufzeigen und als großes Problem darstellen. |
Stärken der Kinder hervorheben du nach diesen Stärken individuell ausrichten. |